Marc Stéphane

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Le Destin

In ihrem unterirdischen Unterstand erläutert Marc Stéphane seinem Vorgesetzten Oberleutnant Robin zwei mögliche Auswege aus der kritischen Lage, in der sie sich gerade mit sieben anderen Jägern des 59. BCP (Jägerbataillon) befinden.

Nur wenige Minuten zuvor hatte die zweite massive, unbeschreibliche Bombardierung des Waldes Bois des Caures an diesem späten Dienstagvormittag, 22. Februar 1916, geendet. Die zweite Serie des Trommelfeuers, das seit dem Vortag über die französischen Schützengräben nördlich von Verdun niedergeht. Fast 13 Stunden Beschuss, in denen bis zu 3 000 Explosionen pro Minute gezählt werden! Das Geräusch der Granaten hat sich weiter nach hinten verlegt und die Wiederaufnahme des feindlichen Angriffs angekündigt, der am Vortag begonnen hatte.

Unter Robin haben die Jäger versucht, ihren Unterstand zu verlassen … Aber zu spät, die Deutschen sind schon weiter nach hinten gerückt und umzingeln nun das Rattenloch. Der Oberleutnant hat sich an den 44-jährigen Schriftsteller Marc Stéphane mit dem Spitznamen „Grand-Père“ (Großvater) gewandt. „Aber was sollen wir machen?“, hat der von der Situation überforderte Offizier ausgerufen. Der „Großvater“ hat ihm kühl die beiden Optionen dargelegt: Tod oder Kapitulation ... Der Offizier antwortet nicht und Marc Stéphane wählt die Kapitulation, zur großen Erleichterung der anderen Soldaten.

Von einem deutschen Offizier mit einem Flammenwerferträger gestellt geben Marc Stéphane und seine Kameraden ihren Unterstand auf. Sie schließen sich den 1 100 Männern an, die bei der Verteidigung des Waldes Bois des Caures zwischen dem 21. und 22. Februar 1916 verloren gingen. In Gefangenschaft schreibt Marc Stéphane seine Erinnerungen. Das Werk wird 1929 unter dem Titel „Ma dernière relève au Bois des Caures“ (Meine letzte Ablösung im Wald Bois des Caures) veröffentlicht.