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Die Schlacht um Verdun beginnt am 21. Februar 1916 um 7.15 Uhr mit einer Feuerwalze über die Forts und Schützengräben. Der deutsche Generalstabschef Erich von Falkenhayn will den Stellungskrieg beenden, der seit der Marneschlacht vor 18 Monaten andauert.
Ende 1915 beschließt General von Falkenhayn, der Mitte September 1914 den Oberbefehl über die deutsche Armee übernommen hatte, die Franzosen in Verdun anzugreifen. Von Falkenhayn ist schon bei seiner Übernahme der neuen Aufgabe überzeugt, dass Deutschland, das in West- und Osteuropa einen Abnutzungskrieg führt, den Krieg nicht allein mit seinen militärischen Mitteln gewinnen kann. Er muss daher die Entscheidung durch Diplomatie herbeiführen, die sich auf militärische Erfolge stützt und seine Gegner zwingt, einen separaten Frieden zu unterzeichnen. Der deutsche Oberbefehlshaber glaubt, der Hauptgegner Deutschlands in diesem Krieg sei nicht Frankreich, sondern der Verbündete in diesem militärischen Konflikt, das Vereinigte Königreich. Zuerst will er die Franzosen besiegen, um sich dann gegen die Briten wenden zu können. Diese Entscheidung, Frankreich zu treffen, erklärt sich durch die Schwächung der französischen Armee nach dem Blutbad der Jahre 1914 und 1915, deren Verluste sich auf 700 000 Tote seit Beginn der Feindseligkeiten beliefen. Von Falkenhayn nimmt an, dass sich die durch den militärischen Konflikt erschütterte Französische Republik in einer Krise befindet und eine militärische Niederlage ersten Ranges die Politik veranlassen wird, um Frieden zu bitten.
Am 30. November 1915 teilt von Falkenhayn seinen direkten Untergebenen mit, dass die Entscheidung 1916 an der Westfront fallen werde. Von Falkenhayn plant zunächst einen Angriff auf die französische Front vor Belfort, setzt aber letztendlich Mitte Dezember 1915 auf die Strategie, Verdun anzugreifen, von der ihn General Schmidt von Knobelsdorf, der Stabschef des Kronprinzen und Kommandant der 5. deutschen Armee auf dem gegenüberliegenden Maasufer, überzeugt hatte.
In seinen nach dem Krieg verfassten Memoiren äußert von Falkenhayn, dass man durch die Offensive gegen Verdun die französische Armee ausbluten wollte, man wollte ihr im „Fleischwolf“ des Granatenhagels tausender Artilleriegeschosse möglichst viele Verluste zufügen. Diese Frage wird in wissenschaftlichen Kreisen nach wie vor diskutiert.
Die 5. deutsche Armee soll die Offensive anführen. Für den Angriff wird sie durch neue Einheiten verstärkt. Ab Ende Dezember 1915 befördern täglich zahlreiche Züge Tausende von Männern und eine große Menge an Material über die Strecke Valenciennes-Hirson-Mézières-Thionville. Infanteriebataillone und Geschützbatterien sind auf den verschiedenen Straßen im Nordwesten Lothringens zu den Stellungen vor Verdun unterwegs. In den letzten Tagen des Jahres sind bereits zwei Armeekorps für den Einsatz vor Verdun bereit: das 5. und das 7. Reservekorps.
Die Verluste belaufen sich auf mehr als 163 000 Tote und 216 000 Verletzte für die Franzosen, auf 143 000 Tote und 190 000 Verletzte für die Deutschen, zusammen fast 700 000 Verluste allein im Jahr 1916 bei dieser Schlacht. 9 Dörfer (Fleury, Bezonvaux, Haumont, Beaumont, Cumières, Vaux, Ornes, Louvemont, Douaumont) sind von der Karte ausradiert und werden nie wieder aufgebaut. Sie sind „für Frankreich gefallen“. Das Beinhaus von Douaumont (Ossarium) mit den sterblichen Überresten von 130 000 Kämpfern sowie die Nekropole zu seinen Füßen mit mehr als 16 000 Todesopfern sind die schrecklichsten und spektakulärsten Zeugnisse für das Blutbad von 1916 in Verdun. Das zerstörte Dorf Fleury-devant-Douaumont, von dem kein Stein mehr steht, bleibt eine der erschreckendsten Gedenkstätten für die Zerstörungskraft, die während des Ersten Weltkriegs eingesetzt wurde.