Pierre Nicolaï

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Das im Nebel verirrte Bataillon

Le Destin

Das Fort Douaumont, das am 25. Februar 1916 in die Hände der deutschen Armee fiel, muss unbedingt zurückerobert werden. Dies ist eines der vorrangigen Strategieziele des französischen Generalstabs im Oktober desselben Jahres. Deswegen werden bedeutende Mittel für den Angriff freigestellt. Die Artillerie wird aufgestockt und die besten Infanterieeinheiten mobilisiert. Darunter das mehrfach ausgezeichnete Kolonialinfanterieregiment von Marokko, dessen Männer an Kampfgeist nicht zu übertreffen sind.

Dieses Regiment besteht aus drei Bataillonen, darunter das 8. Bataillon unter dem Befehl von Kommandeur Pierre Nicolaï. Er und seine Männer haben die wichtigste Aufgabe der Operation: die Besetzung und Eroberung des Forts an diesem Dienstag, 24. Oktober 1916. Nach einer viertägigen Artillerievorbereitung erfolgt um 11.40 Uhr der Angriffsbefehl. Aus dem Ravin des Vignes, der Weinbergschlucht, rückt Nicolaï an der Spitze seines Bataillons vor. Aber ein dichter Nebel hindert sie am Fortkommen. Die Sicht beträgt kaum 20 m ... Der Offizier verlässt sich daher auf den Kompass, den er in seiner Hand hält. Er zeigt die Richtung an, nach links! Aber der Marsch dauert länger als erwartet, das Fort sollte schon erreicht sein! Kommandeur Nicolaï erfassen Zweifel ... er lässt sein Bataillon anhalten. Wo sind sie?

Plötzlich taucht ein deutscher Soldat, der von anderen französischen Abteilungen gefangen genommen worden war, aus dem Nebel auf und stößt auf Nicolaïs Truppe. Der Kommandeur verhört ihn hastig: Wo befindet sich das Fort Douaumont? Nicolaï versteht, dass das französische Bataillon viel zu weit links von seinem Ziel steht und von Anfang an den falschen Weg eingeschlagen hat. Die Kompassnadel war vom Eisengehäuse seiner Gasmaske abgelenkt worden und hatte ihm eine falsche Richtung gezeigt ...

Trotz dieser Verzögerung gelingt es dem Bataillon, sein Ziel zu erreichen. Nicolaï und seine Männer beenden die Rückeroberung des Forts Douaumont mit Hilfe von Pionieren und nehmen unter anderem die deutschen Offiziere gefangen, die den Befehl in der Anlage hatten.

Nicolaï erhält einige Tage später den Orden der Ehrenlegion aus den Händen von Präsident Poincaré für seine militärische Glanzleistung. Aber er kann sich nicht lange seiner Berühmtheit erfreuen. Am 15. Dezember 1916 fällt er vor Louvemont.