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"Ich fordere einen Mann an, und man schickt mir eine Frau!"
Er steht unmittelbar bevor. Nach Angaben des Oberkommandos planen die Deutschen einen Großangriff auf Verdun. Der Sanitätsdienst des Sektors muss die Verwundeten und Kranken schnell aus der Stadt bringen. Die Aufgabe ist einschüchternd, und schlechtes Wetter verzögert den Abtransport massiv.
In diesem ganzen Tumult bewahrt diese 38-jährige Frau, Nicole Girard-Mangin, einen kühlen Kopf. „Ich fordere einen Mann an, und man schickt mir eine Frau!“ . Das war der Willkommensgruß, mit dem sie bei ihrer Ankunft in Verdun im September 1914 empfangen wurde. Tatsächlich hatte die Militärverwaltung sie versehentlich mobilisiert, man war der Ansicht, einen Dr. „Gérard Mangin“ einzuziehen. Die Fronten sind klar, aber das war keine Überraschung für sie. Seit Beginn ihres Studiums ist es nicht anders, die Medizin ist ein Männerberuf ...
Dennoch kümmert sich die Ärztin Nicole Girard-Mangin, zur Hilfsärztin ernannt, bis Februar 1916 entschlossen um die Typhuspatienten im Krankenhaus Nr. 13 in Glorieux. Ende Februar 1916 treffen die Deutschen ein, es ist Zeit die Patienten zu evakuieren ... Panik ergreift die Stadt und schnell füllen sich die Straßen mit Ambulanzfahrzeugen, die die Verletzten in Sicherheit bringen. Nicole Mangin erfüllt ihre Aufgabe. Professionell organisiert sie die Evakuierung ihrer Abteilung zum Krankenhaus von Bar-le-Duc. Aber es gibt eine Handvoll Sterbender, die nicht transportfähig sind. Nicole, die diese Kranken gut kennt, weigert sich, sie im Stich zu lassen.
Der Druck der beginnenden Schlacht wird immer stärker. Mengenweise Verletzte werden in das Krankenhaus von Glorieux eingeliefert. Sie sind traumatisiert von ihrer Erfahrung an vorderster Front und erzählen, was sie gesehen, was sie gehört haben. Für Nicole Mangin und ihre Kameraden ist es unmöglich, all diese Angaben zu überprüfen. Die Panik steigt, zumal das Krankenhaus nach einem Stromausfall nun im Dunkeln liegt. Trotz aller Schwierigkeiten hält unsere Ärztin die Stellung.
Durch den intensiven Bombenbeschuss wird die Stellung unhaltbar, und am 25. Februar wird die endgültige Evakuierung des Sanitätspersonals beschlossen. Im Ambulanzwagen evakuiert Nicole ihre letzten Kranken nach Froidos. Aber die Straße ist nach wie vor gefährlich wegen der Granaten. Es gibt keine Alternative. Die Fahrt ist mühsam, Granaten schlagen ein und die Splitter treffen das Fahrzeug. Nicole wird im Gesicht verletzt. Glücklicherweise ist die Verletzung nur oberflächlich und beeinträchtigt die aufopfernde Ärztin nicht.
Trotz extremer Erschöpfung hält Nicole Mangin im Sektor Verdun die Stellung bis November 1916. Ihr Dienst und ihre Entschlossenheit brachten ihr Beförderungen ein, aber eine Auszeichnung bleibt ihr versagt ... Sie stirbt vorzeitig 1919, wahrscheinlich an den Folgen einer extremen Erschöpfung. Zusammen mit Marie Curie hat sie das Bild der Frau in der Medizin auf den Kopf gestellt und bewiesen, dass Frauen genauso effizient und mutig handeln können wie Männer.