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Inmitten seiner Kameraden wartet der Obergefreite Moussa Dansako tief in seinem notdürftig angelegten Graben auf den Moment, in dem er stürmen muss. Die Herbsttage auf dem Plateau nördlich von Verdun sind eisig kalt, die Soldaten des 36. senegalesischen Schützenbataillons leiden darunter. Woran denken wohl die in der Kälte zitternden Männer aus dem Senegal, aus Mali, Niger, Guinea, Burkina Faso ... an ihre Familie, an ihr Dorf? Einige vielleicht an ihre aufrichtige Verpflichtung für Frankreich, die in diesem Moment eine besonders dramatische Wendung nimmt, andere, die Mehrheit, an die Art und Weise, wie sie unter Bedrohungen oder mit Gewalt rekrutiert wurden. Viele fragen sich wie Dansako, was sie an diesem 24. Oktober 1916 hier im Schlamm und in der Kälte zu suchen haben. Die explosiven Schläge bringen den Obergefreiten zurück in die Realität: Der Angriff steht unmittelbar bevor.
Um 11:40 Uhr steigen Dansako und seine Kameraden, gelähmt vor Kälte und Angst, über den Rand des Grabens und stürmen ihrem Schicksal entgegen. Aber nach zwei Stunden stoppt der Vormarsch im feindlichen Feuer vor der Schlucht Ravin de la Fausse-Côte. Der Befehl wird erteilt, die Maschinengewehrnester auszuheben. Das Gefecht ist heftig, mit den Füßen im Schlamm unter einem Kugelhagel und inmitten von Granatenexplosionen. Im Kampfeinsatz zeigt Obergefreiter Moussa Dansako sehr viel Mut. Viermal hintereinander kommt er, der selbst eine Verletzung davongetragen hat, verletzten Kameraden zu Hilfe und bringt sie weiter nach hinten. Am Nachmittag ist die Mission der Schützen erfolgreich. Die Schlucht ist frei. 84 Schützen des 36. senegalesischen Schützenbataillons sind gefallen und wurden verwundet.
Dansako und seine Kameraden werden in der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober 1916 abgelöst. Sie hatten an der großen Offensive teilgenommen, mit der das Fort Douaumont zurückerobert werden konnte.
Sein Name war Moussa Dansako: Kam er aus Mali, dem Senegal, Niger, Guinea oder Burkina Faso? Wurde sein Name von den französischen Rekrutierungsbüros überhaupt richtig erfasst? Seine Erinnerung verliert sich im Nebel dieses Tages, dem 24. Oktober 1916. Sein Lebensschicksal taucht mehr als 100 Jahre später aus der Geschichte wieder auf.