Léon Buffet

Fähnrich Buffet marschiert voraus. Mit seiner Kompanie und einer Handvoll Kameraden, die als kampfuntauglich gelten, müssen sie aus dem Fort Vaux heraus. Im Schutz der Nacht überqueren sie den Graben und suchen das Weite, der Adrenalinspiegel steigt, sie spüren die Angst. Sie müssen völlig lautlos sein, denn die Deutschen stehen mit ihren Maschinengewehren auf dem Oberbau des Forts. Trotz der Stolperfallen gelingt es der Gruppe, zu verschwinden. Aber die Maschinengewehrsalven, das Geschrei und die kurz hinter ihm hochgehenden Leuchtgeschosse machen Léon Buffet klar, dass es für diejenigen, die ihnen gefolgt sind, nicht so gut läuft ... Er erreicht das Fort Tavannes und berichtet seinen Vorgesetzten über die dramatische Lage in Vaux. Seit drei Tagen wird das Fort vom Feind belagert: die Explosionen in den engen Galerien, der Rauch, die schreckliche Hitze, die Schreie der Sterbenden und vor allem der Durst, von dem sie geplagt werden, der sie verrückt macht ... Die Garnison unter dem Befehl von Kommandant Raynal ist am Ende ihrer Kräfte und fordert Hilfe an ...

Ein befreiender Gegenschlag wird versprochen, aber man muss die Belagerten darüber informieren, damit sie die Operation unterstützen. Buffet bietet sich an, in diese Hölle zurückzukehren und seinen Kameraden die gute Nachricht zu überbringen ...

Léon Buffet macht sich in tiefer Nacht, vom 5. auf den 6. Juni 1916, erneut auf, von Granatenloch zu Granatenloch, durch das Gelände, dessen wüste Konturen kurz im Licht der Leuchtgeschosse und der Explosionsblitze zu erkennen sind. Einige Detonationen um ihn herum durchpflügen die Erde und hüllen alles in schweren Rauch. Plötzlich erscheint ein vertrauter Schatten, durch die Bombardierungen fast unkenntlich, vor seinen Augen: das Fort Vaux. Aber wie gibt er sich für seine Kameraden zu erkennen? Mit kurzen, leisen Rufen macht er die im Fort verschanzten Männer auf sich aufmerksam. Endlich öffnet sich eine Barrikade aus erdgefüllten Säcken. Ein Obergefreiter erscheint und zieht den Fähnrich hinein. Als sie ihn erkennen, macht sich Verblüffung bei den Verteidigern breit. „Buffet ist zurück!“ Unter Lebensgefahr war Léon Buffet das Husarenstück gelungen, herauszukommen und dann wieder in das belagerte Festungswerk zurückzukehren, sicherlich angetrieben vom Pflichtbewusstsein, aber auch von der Treue seinen Kameraden gegenüber ... Er wird die beiden letzten Tage der Belagerung des Forts Vaux mit ihnen zusammen verbringen...