Überprüfen Sie unsere Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Kaufen Sie Ihr Ticket im Voraus
Bereiten Sie Ihren Besuch auf dem Schlachtfeld vor
„Verdun? Na, das ist mir recht, ich freue mich darauf, diesen verdammten Sektor, der so schrecklich sein soll, zu sehen.“ Heute fehlt uns die Vorstellungskraft für eine solche Aussage Ende Mai 1916. Sie stammt tatsächlich von einem 23-jährigen jungen Mann aus dem Béarn, Jean Ernest Tucoo-Chala, Richtschütze (Maître pointeur) des 14. Artillerieregiments, der anscheinend Angst vor nichts hat, nicht einmal vor der Hölle von Verdun. Aber der Heldenmut des jungen Manns wird auf eine harte Probe gestellt, zumal seine Geschütze auf das Fort Douaumont zielen.
Am 28. Mai 1916 beginnt das infernalische Konzert. Zu den Schießbefehlen: „Feuer frei! Feuer frei!“ kommt die Batterie von Tucoo-Chala in einem monotonen Ablauf in Bewegung. Die Schussfrequenz ist so hoch, dass die Geschütze rot glühen und die Hände von Ernest verbrennen. Plötzlich explodiert eines von ihnen! Verdammt! Das war knapp. „Feuer frei! Feuer frei!“, skandiert der Chef der Batterie ungeachtet dessen.
Jetzt antwortet das Echo der deutschen Artillerie. Granaten schlagen um Tucoo-Chala herum ein und hinterlassen abgerissene Gliedmaßen, gefallene Kameraden, explodierende Munitionsdepots. Zu dem ganzen Durcheinander kommt jetzt auch noch Giftgas und schränkt die Sicht und die Atmung des Jungen aus dem Béarn ein. „Feuer frei! Feuer frei!“ . Und wie zum Teufel?! Durch diese Hölle spaziert ein Oberleutnant, „als wäre er auf den Champs-Elysées“. Das Bild ist surreal, aber die Gelassenheit dieses Offiziers hält den Kampfgeist von Tucoo-Chala aufrecht. Erschöpft und mit Schlamm bedeckt verstärkt er seinen Einsatz, mittlerweile allein bei der Geschützbedienung. Er schießt, was die Geschütze hergeben, bis weitere Kanonen explodieren, obwohl sie noch neu sind.
Am 8. Juni wird er abgelöst. Trotz der anstrengenden Woche will Tucoo-Chala nicht weg, er will weiterkämpfen und seinen Kameraden an der Front helfen. Aber die Vernunft siegt, er kehrt zur Erholung nach Verdun zurück. Die Tapferkeit dieses Richtschützen wird von seinen Vorgesetzten anerkannt und erhält eine ehrenvolle Erwähnung für seinen Mut.