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Die Deutschen kommen an diesem Freitag, den 23. Juni 1916, mit Wucht aus der Schlucht Ravin de Bazil. Die Männer der 103. Division müssen das Fort Souville in diesem entscheidenden Angriff auf Verdun erobern ... Aber zuvor muss eingenommen werden, was ihr dreitägiges Bombardement des Waldes Bois de Vaux-Chapitre übrig gelassen hat.
Die Männer des 407. Infanterieregiments erwarten sie furchtlos in ihren Granatenlöchern inmitten der zerstörten, verkohlten Baumstämme. Sie hatten in der Ferne der Schlucht schon die Bewegung tausender Gestalten wahrgenommen, dann tauchen die Angreifer plötzlich in Massen auf, nur hundert Meter von ihnen entfernt. Unmittelbar darauf fliegen die Kugeln in alle Richtungen. Von seinem Kommandoposten in einem einfachen Granatenloch inmitten seiner Männer hört Hauptmann Alcide Forzy ganz deutlich, dass die Deutschen zu seiner Linken durchgebrochen sind und die Gefahr besteht, dass sie ihm in den Rücken fallen. Er verdoppelt seine Befehle und ruft zum Durchhalten auf, die Stellung muss um jeden Preis gehalten werden ...
Ein paar hundert Meter weiter hinten ist der Regimentskommandant, Oberst Allain, von seinen Männern „Vater Allain“ genannt, beunruhigt angesichts der Lage. Im Eifer des Gefechts dringt keine Information von vorne zu ihm. Und er hat natürlich auch gehört, dass die Deutschen weiter links vorrücken. Die Stellung muss einfach gehalten werden. Er schickt Meldegänger in die Richtung von Forzy. Die ersten sieben schaffen es nicht bis zum Hauptmann, sie fallen auf ihrem Lauf in die vorderste Linie. Wie durch ein Wunder kommt der Achte bis zum Granatenloch von Forzy. Er übergibt ihm zitternd und verschwitzt die vom Oberst mit Bleistift gekritzelte Nachricht.
Forzy erwidert ihm:
„Mein Freund, du ruhst dich jetzt aus und dann läufst du zu 'Vater Allain' zurück. Du sagst ihm, hör gut zu: Er kann seinen Papierwisch behalten. Ich kenne die Befehle. Die Boches kommen nur über unsere Leichen hier durch. Wir machen das hier. Er soll sich beruhigen. Aber sag ihm, ich würde gerne ein Stückchen Käse essen. Seit zwei Tagen nichts mehr gegessen, wenn wir schon krepieren, dann wenigstens mit vollem Magen … So, wiederhol das mal, mein Kleiner …“
Sobald er die Nachricht auswendig gelernt hat, läuft der Meldegänger mitten durch das Getöse und die tobenden Gefechte zurück ...
Wenige Stunden später ist der deutsche Angriff zum Stehen gebracht. Das 407. IR hat den gewaltigen Sturm unter einem hohen Preis von 1200 Verlusten gestoppt!
Und am Abend wird dem tapferen Hauptmann Alcide Forzy, der zum Sterben bereit war - aber nur mit vollem Magen - ein schönes gelbes Papier überreicht, mit einem Stück Greyerzer ...