Die Schlacht um Verdun (21. Februar bis 18. Dezember 1916): Historischer Kurzüberblick

Luftbild des zerstörten Fort Vaux, 1916. Sammlung Mémorial de Verdun.

Luftbild des zerstörten Fort Vaux, 1916. Sammlung Mémorial de Verdun.

Warum diese Schlacht?

Die Schlacht um Verdun begann am 21. Februar 1916 um 7.15 Uhr mit einem von der deutschen Armee eingeleiteten Geschosshagel auf die Forts und die französischen Schützengräben. Die französischen Stellungen werden durch 1200 Geschütze völlig aufgerieben. Erich von Falkenhayn, Oberbefehlshaber der deutschen Armee, will den im Herbst 1914 begonnenen Stellungskrieg beenden und den Bewegungskrieg wieder aufnehmen.

Die Hauptphasen der Schlacht

Während den ersten Tagen durchbrechen die Deutschen die französische Front und erobern am 25. Februar 1916 kampflos das Fort Douaumont. Seitdem möchte der französische Generalstab dieses Fort zurückerobern, dessen Position es ermöglicht, das Schlachtfeld zu beherrschen. Trotz des Granathagels verteidigen die französischen Frontsoldaten das Gelände verbissen und die Deutschen können nicht mehr weiter vorrücken. Der General Pétain wird jetzt an die Spitze der Truppen berufen, die mit der Verteidigung Verduns beauftragt sind.

Pétain intensiviert den Verkehr auf der Landstraße von Bar-le-Duc nach Verdun, die später „Voie sacrée genannt werden sollte – die einzige Verkehrsverbindung, die es ermöglicht, Soldaten und Munition zum Schlachtfeld zu transportieren. Insgesamt verkehren hier ca. 4000 Lkws, 2000 Pkws, 800 Ambulanzwagen und 200 Autobusse sowie zahlreiche Lieferwagen.

Ab dem 6. März 1916 greifen die Deutschen auch auf dem linken Maasufer an. Trotz der heftigen Angriffe von März und April auf der Anhöhe „Toter Mann“ (Mort-Homme) gelingt es ihnen nicht, die französische Front zu durchbrechen.

Ende Juni, nachdem sie das Fort Vaux erobert haben, leiten sie einen großangelegten Angriff ein, der nur knapp scheitert.

Am 1. Juli starten Briten und Franzosen eine Großoffensive an der Somme. Diese ermöglicht es, den von den Deutschen in Verdun ausgeübten Druck abzuschwächen.

Die Deutschen versuchen dennoch ein letztes Mal, am 11. und 12. Juli, die Stadt einzunehmen, doch sie scheitern erneut.

Im Herbst 1916 gehen die Franzosen zum Gegenangriff über. Am 24. Oktober 1916 erobern sie das Fort Douaumont zurück. Einige Tage später dringen sie in das Fort Vaux ein, das von den Deutschen geräumt wurde.

Vom 15. bis 18. Dezember greifen die Franzosen erneut an und erobern nahezu das gesamte Gebiet zurück, das sie seit dem 21. Februar verloren hatten.

Die Schlacht von 1916 endet nach zehn Monaten intensiver Kämpfe. Sie hat über 700.000 Opfer gefordert: etwa 305.000 Tote und Vermisste und 400.000 Verwundete, mit nahezu gleichen Verlusten in beiden gegnerischen Armeen. Die Kämpfe um Verdun setzen sich jedoch bis 1918 fort.

Die symbolische Bedeutung der Schlacht um Verdun

Fast drei Viertel der französischen Armee haben 1916 vor Verdun gekämpft. An dieser deutsch-französischen Schlacht waren auch Kolonialtruppen beteiligt. Aufgrund ihres Ausmaßes und der Heftigkeit der Kämpfe stellt die Schlacht von 1916 einen der Höhepunkte des Ersten Weltkriegs dar.

Sie ist damit im kollektiven Bewusstsein zum Symbol des Ersten Weltkriegs geworden, in dem sie den Höhepunkt der Kämpfe darstellt. Sie vereint in sich allein den Ersten Weltkrieg in allen seinen Komponenten und macht Verdun zu ihrer symbolträchtigen Erinnerungsstätte.