Yolande de Baye

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Das heroische Handeln der Krankenschwester

Le Destin

Der Beschuss rückt näher ... der Lärm, die Erschütterungen, der Rauch werden immer stärker. Der Aufenthalt in den Baracken des Evakuierungskrankenhauses von Dugny-sur-Meuse wird unmöglich. Yolande de Baye, die junge Oberschwester und Diensthabende, kennt den Krieg nur zu gut. Sie ist von Anfang an im Einsatz und hat unzählige Verletzte und Gefallene gesehen ... Sie kennt die Verletzungen, die Granaten anrichten. Alle Angehörigen ihres Teams sind in Angst und Schrecken durch die Explosionen. Yolande kann den Gedanken nicht ertragen, diese Frauen zu verlieren, die so viel Einsatz gezeigt haben.

Die Bombardierung erreicht nun das Dorf. Yolande flüchtet sich mit ihren Krankenschwestern in einen der Gräben zwischen den Gebäuden. Alle setzen ihren Helm auf, um so gut wie möglich geschützt zu sein, bis auf eine, die ihren Helm nicht findet. Ohne nachzudenken, reicht ihr Yolande ihren eigenen Helm. Das ist tollkühn, aber das Risiko, eine ihrer Krankenschwestern zu verlieren, ist für sie zu groß. Aus dem Beschuss ist ein Trommelfeuer geworden, auf das gesamte Dorf Dugny gehen Granaten herunter. Die zweite Schlacht um Verdun beginnt in diesen Augusttagen 1917.

Rundherum steigen unter den Explosionen unglaubliche Erdmassen in die Höhe und begraben alles unter sich. Eine Granate fällt in der Nähe und begräbt den gesamten medizinischen Stab von Yolande. Die weißen Engel werden schwarzbraun vor Schmutz und Blut ... Drei Krankenschwestern kommen ums Leben, vier weitere schaffen es nur verwundet aus dieser Hölle. Aber wo ist Yolande?! Sie liegt ausgestreckt auf dem Boden, ihr Gesicht ist durch den Treffer eines Granatsplitters blutverschmiert, aber sie nicht lebensgefährlich verletzt. Yolande de Baye riskierte den Tod, indem sie das Leben ihrer Krankenschwestern wichtiger als ihr eigenes nahm. Frankreich erkennt sie als echte Heldin an und zeichnet sie mit dem Orden der Ehrenlegion aus. Im Kreise all der Seelen der in der Schlacht Gefallenen zeigt ein Buntglasfenster im Beinhaus von Douaumont Yolande mit ihren Krankenschwestern und feiert ihre Aufopferung.